Schnittwinkelfehler

Der Schnittwinkelfehler auf der Austrittsseite des Wasserstrahls ist ein Nebeneffekt des Wasserstrahlschneidens und gilt als ein durch den Ausgangsstoff bedingter Qualitätsfaktor. Er bezieht sich auf die Abweichung zwischen Ober- und Unterseite des Schnittmaterials.

AquaContour GmbH
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Wie entsteht der Schnittwinkelfehler?

Die Abweichung zwischen Ober- und Unterseite des Schnittmaterials beim Wasserstrahlschneiden kommt durch den Kraftverlust des Wasserstrahls bei der Anfertigung eines Werkstücks zustande. Hierdurch wird der Schnittspalt im Verlauf enger, da sich die Intensität des Wasserstrahls bei hoher Schnittgeschwindigkeit verringert und der geschwächte Strahl folglich weniger Schnittvermögen hat. Dementsprechend wird an der Oberfläche mehr Material abgetragen und es entsteht eine typische V-förmige Verjüngung.

Wie wirkt sich der Schnittwinkelfehler aus?

Je nach gewünschtem Material fällt die zu erwartende Genauigkeit unterschiedlich aus, da sich die einzelnen Materialien unter dem Einfluss des Wasserstrahls ungleich verhalten.
Bei weicheren Werkstoffen, die mit dem Reinwasserstrahl bearbeitet werden, beträgt der Schnittwinkelfehler zwischen 0,1° bis 1°. Bei härteren Werkstoffen hingegen, die mit dem Abrasiv-Wasserstrahl geschnitten werden, kann der Schnittwinkelfehler bis zu 2° ausmachen.
In den meisten Fällen ist der Schnittwinkelfehler zu vernachlässigen oder gar hilfreich. Sofern die V-förmige Verjüngung jedoch zu sehr ins Gewicht fällt, ist die Vermeidung des Winkelfehlers notwendig. Dies trifft primär auf hochpräzise Aufträge und bei der Bearbeitung von Materialien, die anderen Werkstücken entlang der bearbeiteten Kante entsprechen müssen, zu.